Montag, 21. März 2011

Was Berge versetzt

Da waren zwei sich bekriegende Stämme in den Anden; der eine lebte im Tiefland und der andere hoch droben im Gebirge. Eines Tages überfielen die Gebirgler die Tieflandbewohner, und bei der Plünderung entführten sie auch ein Baby und nahmen es mit hinauf ins Gebirge.

Die Tieflandbewohner wussten nicht, wie man das Bergmassiv erklettert. Sie kannten keinen der Pfade, die die Gebirgler benutzten und sie wussen nicht, wo sich die Gebirgler eigentlich befanden oder wie sie sie verfolgen konnten.

Dennoch sandten sie ihre besten Trupp kampferprobter Männer aus, die das Bergmassiv erklettern und das Baby nach Hause bringen sollten.

Die Männer versuchten es erst mit der einen Klettermethode und dann mit einer anderen. Sie versuchten, erst auf den einen Pfad voranzukommen und dann auf einem anderen. Nach mehreren Tagen hatten sie jedoch nur rund hundert Meter geschafft.

In ihrer Hoffnungslosikeit und Hilflosigkeit kamen die Männer aus dem Tiefland zu dem Schluss, dass die Sache verloren sei, und sie schickten sich an, zu ihrem Dorf unten in der Ebene zurückzukehren.

Als sie ihre Ausrüstungsgegenstände für den Abstieg zusammenpackten, erblickten sie die Mutter des Babys, die direkt auf sie zukam. Es war eindeutig, dass sie von dem Gebirgsmassiv kam, das zu erklettern ihnen beim besten Willlen nicht gelungen war.

Und dann sahen sie, dass die Frau das Baby dabei hatte; es war an ihrem Rücken festgeschnallt. Wie war das möglich?

Einer von ihnen begrüßte sie und sagte: "Wir konnten dieses Bergmassiv nicht erklettern. Wie hast du das geschafft, wo doch wir, die stärksten und fähigsten Männer im Dorf es nicht fertig brachten?"

Sie zuckte mit den Achseln und sagte: "Es war ja auch nicht euer Baby"
Jim Stovall aus: "Bits & Pieces"

Aus: "Hühnersuppe für die Seele - für Mütter"

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen