Samstag, 13. März 2010

Jaja, der alte Seneca ...

"Sooft du zu wissen wünschest, was du zu fliehen oder zu erstreben hast, so fasse nur das höchste Gut und den Zweck des ganzen Lebens ins Auge. Mit diesem muss alles, was wir tun, übereinstimmen.

Niemand wird das Einzelne richtig ordnen, außer wer sich schon einen höchsten Zweck seines Lebens vorgesetzt hat. Niemand wird, auch wenn er alle Farben in Bereitschaft hat, ein Bild zustande bringen, wenn er nicht schon mit sich einig ist, was er malen will.

Deshalb fehlen wir, weil wir alle nur über einzelne Teile des Lebens Betrachtungen anstellen, niemand aber über das Ganze. Wer einen Pfeil absenden will, muss wissen, worauf er zielt, und dann mit der Hand dem Geschosse die Richtung geben. Unsere Ratschläge aber irren, weil sie kein bestimmtes Ziel haben.


Für einen, der nicht weiß, nach welchem Hafen er steuern will, gibt es keinen günstigen Wind."


(Seneca)

2 Kommentare:

  1. Hallo Paulinchen,
    "Deshalb fehlen wir, weil wir alle nur über einzelne Teile des Lebens Betrachtungen anstellen, niemand aber über das Ganze." Oder, wie jeder 2. Nachwuchs-Politiker daherbrabbelt:"Man muss das "grosse Ganze" sehen. Und noch was Ironisches: Ein Spezialist ist jemand, der von immer weniger immer mehr weiß, bis er am Ende über nichts alles weiß.

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  2. Hmm, da gibts wieder Schwierigkeiten mit Opera Kommentare einzufügen. Musste ein paarmal reloaden bis das Kommentarfenster kommt.

    Schließe mich Juergen an. Das mit dem "grossen Ganzen" scheint so eine Art Egozentrik der Menschen zu sein, aus der Sicht aus dem Schuhkarton heraus, tatsächlich zu glauben so was wie Übersicht zu besitzen.
    Aber ich erweiter das mal ein wenig, ( aus Bösartigkeit ;-)

    Für einen, der nicht weiß, nach welchem Hafen er ANDERE steuern will, ......

    Unsere Ratschläge aber irren, weil sie kein bestimmtes Ziel haben.

    Ich weiß nicht, wem wir die Sortierung der Ziele zutrauen könnten.

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